Rückblick Barca

Rückblick Barca

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Nach meinem großen Erfolg in Podersdorf ging es an die Planung des Saisonfinish. Da ich zusätzliche Punkte in der Weltrangliste gut brauchen kann, beschloss ich noch einige Ironman-Bewerbe zu absolvieren. Die erste Wahl fiel auf Barcelona, da sowohl der Termin und die Anreisemodalitäten passen, aber natürlich auch, weil mir diese Strecke ähnlich wie Podersdorf extrem gut liegt. Ein Zweiter und ein Achter Platz sprechen eine deutliche Sprache.

Die Anreise war perfekt, da ich das Glück hatte, dass mich meine Freunde Reine und Babsi mit ihrem Leihauto vom Flughafen abholen konnten. Dies sparte viel Zeit und Geld für Zug bzw. Taxi. Mein Leistungstest 8 Tage vor dem Wettkampf fiel noch besser aus als jener vor Podersdorf, obwohl ich 2 kg schwerer war. Alles in allem gute Vorzeichen für den Ironman und ich glaubte fest an ein gutes Ergebnis.

Leider war die gute Stimmung am Wettkampftag dahin. Als ich um 05:45 Uhr aufstand, musste ich feststellen, dass das Wetter fiel schlechter als prognostiziert war. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, dass ich endlich einmal in dieser Saison einen Wettkampf ohne Regen absolvieren kann, was bisher nämlich nur in Obergrafendorf der Fall war. Statt Sonne, Bewölkung oder leichtem Regen, war ein richtig heftiges Gewitter über dem Wettkampfort.

Trotzdem machten wir uns auf den Weg zur Wechselzone, um alles für den Wettkampf vorzubereiten. Lange wurde die Entscheidung, ob das Rennen wie geplant gestartet wird, oder doch nur ein Duathlon stattfindet, aufgeschoben. Relativ spät wurde schließlich verlautbart, dass das Rennen um 30 Minuten verschoben wird.

Wie durch ein Wunder beruhigte sich das Wetter und wir sprangen um Punkt 9 Uhr in die Fluten. Wie schon oft in dieser Saison verlor ich gleich den Anschluss und schwamm 3,5 km alleine. Ich musste sogar die schnellste Frau davonziehen lassen. Schlussendlich kam ich nach 58 Minuten aus dem Wasser, was zwar schneller als beim letzten Antreten war, aber trotzdem einen enormen Rückstand auf die Spitze bedeutete.

2012 konnte ich diesen Rückstand beim Radfahren wettmachen. Diesmal ging es sich leider nicht aus. Aufgrund der starken Niederschlagsmengen musste man die ersten 5 km auf den verwinkelten Straßen innerhalb der Stadt extrem vorsichtig fahren.
Auf der Küstenstraße gab ich Vollgas. Bei Km 39 sah ich bei der Wende vier Gruppen mit je 6-8 Leuten. Ich erhöhte noch einmal das Tempo und konnte zur vierten Gruppe aufschließen. In dieser Gruppe befand sich auch die schnellste Frau. Um Eva Wutti nicht zu schaden, attackierte ich sofort und fuhr alleine das Loch zur Gruppe 3 zu.
Das gleiche Spiel noch einmal. Wieder volle Attacke, ich kam weg und fuhr auf die zweite Gruppe auf.
Leider musste ich feststellen, dass Konstantin Bachor (ein extrem starker Radfahrer) noch immer in der ersten Gruppe war und somit diese Leute in seinem Schlepptau mitnahm. Somit war es für mich klar, dass ich das Loch zur ersten Gruppe nicht mehr schließen werde können.
Bei KM 150 fuhr ich mit einem Russen von der zweiten Gruppe weg und wir kamen als 6. bzw. 7. in die Wechselzone.

Nach einigen Kilometern zeichnete sich ab, dass der Vorsprung nicht reichen würde, um einen Top Platz für die Quali zu erreichen. Obwohl ich für gewöhnlich, abgesehen von Verletzungen oder technischen Defekten, alle Rennen im Ziel beende, beschloss ich bei KM 7, dass ich diesmal aussteigen werde. 
Es war eine schwere Entscheidung, aber aus taktischen Gründen in Hinblick auf den Ironman Cozumel war es richtig und wichtig. Ein elfter Platz bringt mir nichts für die Weltrangliste und auf der anderen Seite sollte ich dadurch schon bald wieder voll ins Training einsteigen können, um am 30. November einen SUPER Saisonabschluss feiern zu können.

Leider wird durch die hohen Starterzahlen bei den Amateuren viel zu viel gelutscht. Dieses Rennen hat wieder einmal deutlich gezeigt, dass es vielen Profis um nicht besser ist.

LG SchurliSTRONG